LIFE HACKS

Wenn Blinde Fernsehen schauen

Samsung produziert Produkte, die für alle zugänglich sind. Deshalb sind die Samsung Smart TVs standardmässig mit einem Voiceguide ausgerüstet.

Für sehbehinderte und blinde Personen bieten Fernsehsender wie Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Inhalte mit Audiodeskription an. Um aufzuzeigen, dass die Bedienung des TV-Geräts für beeinträchtigte Personen autonom möglich ist, kooperiert Samsung mit dem Schweizer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV.

Im Interviev erklären Generalsekretär Kannarath Meystre und Head of Innovation and Technology Luciano Butera vom Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), welchen Einfluss moderne Technologie auf ihren Alltag hat.

Wie hat der technologische Fortschritt den Alltag sehbehinderter Menschen geprägt?


K. Meystre: In einer ersten Phase hat die Digitalisierung viele Berufe wegrationalisiert, die früher von sehbehinderten oder blinden Menschen ausgeführt werden konnten. Beispielsweise gibt es den Beruf des klassischen Telefonisten heute so nicht mehr. Da viele visuelle Aufgaben wie die Bedienung von IT-Systemen oder Arbeiten am Empfang dazukamen, sind die Bedingungen für beeinträchtigte Personen erschwert worden. Um aufzuzeigen, wie mit den richtigen Hilfsmitteln eine sehbehinderte Person trotzdem ein vollwertiger Mitarbeiter sein kann, bieten wir interessierten Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein Job Coaching an. Selbstverständlich hat die Digitalisierung aber auch vieles vereinfacht.

L. Butera: Exakt, neue Technologien bergen immer Chancen und Risiken. Die Einführung von Smartphones ist dabei exemplarisch: Das Verschwinden der Tastatur hat für blinde und sehbehinderte Personen die Bedienung des Mobiltelefons verunmöglicht. Als ergänzend zum Touchscreen sogenannte Screen Reader eingeführt wurden, welche die Inhalte vorlesen, hat dies das Problem nicht nur gelöst, sondern bot plötzlich eine Reihe neuer Möglichkeiten, was die Nutzung des Internets und von Apps anbelangt. Dafür haben wir vor rund fünf Jahren die Technologie-Abteilung beim SBV geschaffen. Da sich die taktilen Merkmale bei Schweizer Banknoten mit der Zeit abnutzen, haben wir beim SBV beispielsweise eine eigene App programmiert, die den Wert von Geld erkennt und angibt.

Wo in Ihrem Alltag sind die technischen Barrieren am spürbarsten?


L. Butera: Der öffentliche Verkehr ist hier sicherlich das ganz grosse Thema. Beispielsweise entstanden in den letzten Jahren auf dem Smartphone viele Hilfsmittel, die eine selbstständige Fortbewegung ermöglichen sollen. Parallel sind die ausschliesslich mit Touchscreens ausgerüsteten Ticketautomaten für uns nicht bedienbar. Das Ticket muss also auch über die App bezogen werden. Klappt dies aus irgendeinem Grund nicht, wird es schwierig. Vieles im ÖV hat sich aber auch stark verbessert. Beispielsweise, dass alle Stationen und Ausstiegsrichtungen im Zug nun angesagt werden.

K. Meystre: Auch wenn solche Apps grosse Vorteile bringen können, kann und darf der digitale Fortschritt die menschliche Interaktion nicht ersetzen. Beispielsweise wird aufgrund des breiten Angebots an digitalen Hilfsmitteln aktuell diskutiert, ob das kostenlose Zugbillet für Begleitpersonen überhaupt noch nötig sei. Da muss - bei aller Begeisterung für neue Technologien - nun aufgepasst werden, dass die Digitalisierung nicht mit einer sozialen Isolation einhergeht. Damit wäre das Ziel der Inklusion von sehbehinderten und blinden Menschen in die Gesellschaft deutlich verfehlt.

L. Butera: Ein weiterer Bereich, wo es noch viel zu tun gibt, ist der Haushalt. Insbesondere seit in der Küche Geräte wie der Herd, der Backofen und die Mikrowelle keine Knöpfe mehr haben, müssen wir kreativ sein, um sie bedienen zu können. Die immer komplexeren Menüs und die Navigation durch Sensorfelder machen einfachste Handgriffe für uns zu echten Herausforderungen. Durch Spezialzubehör nachrüsten kann man heutzutage fast alles aber unser erklärtes Ziel ist es, dass bei der Entwicklung von neuen Geräten von Beginn weg auch an einen barrierefreien Zugang für beeinträchtigte Personen gedacht wird.

So wie beim Voiceguide der neuen Samsung Smart TV’s.


K. Meystre: Richtig. Die Kooperation mit Samsung ist natürlich der Idealfall. Während früher die Bedienung eines einfachen Fernsehers durch eine simple Fernbedienung gut machbar war, hat die Komplexität von Smart TVs neue Hindernisse mit sich gebracht. Dass Samsung dies erkannt und gelöst hat und die Zusammenarbeit mit uns suchte, zeugt von echtem Pioniergeist und grossert Wertschätzung für uns. Selbstverständlich sind wir sehr stolz, mit dieser Partnerschaft nun einen Beitrag für barrierefreies Fernesehen für Blinde und Sehbehinderte leisten zu können

L. Butera: Die vorgelesene Navigation ermöglicht uns ein deutlich angenehmeres Fernsehen. Inhalte mit Audiodeskription stehen schon länger zur Verfügung aber erst mit einem Voiceguide, der einem das Programm sowie die aktuellen Sendungen vorliest, ist der Fernsehgenuss für uns wirklich barrierefrei möglich. Zudem bin ich mir sicher, dass dieser neue Standard nicht nur für Blinde und Sehbehinderte eine grosse Erleichterung ist. Auch ältere Menschen benötigen fürs Fernsehen nun keine besonderen Hilfsmittel mehr, wenn das Sehvermögen nachlässt. Dies in den Einstellungen anzupassen ist auch psychologisch sehr viel angenehmer als wenn man seinen TV mit speziell für behinderte Menschen entwickelte Technik nachrüsten muss.

Barrierefreiheit

Um unsere Technologie weiterhin für jedermann zugänglich zu machen, hat Samsung eine Vielzahl von technischen Lösungen entwickelt und angewendet. Mit seinem intuitiven, einfach zu bedienenden Design und seiner Barrierefreiheit hat Samsung es jedem ermöglicht, die Technologie einfach zu nutzen und die Vorteile neuer und aufregender Funktionen zu nutzen.

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