Life Hacks

Über Retro-Trends, Nerds und Limited Editions

«Das Fold2 von Samsung beweist, dass faltbare Smartphones definitiv Teil unserer Handy-Zukunft sind», so Highsnobiety-Gründer David Fischer über das Samsung Galaxy Z Fold2.

Geht es um Trends und Jugendkultur, gibt es wenige Schweizer Stimmen mit so viel Gewicht wie die von David Fischer. Deshalb haben wir den Opinion-Leader ausgewählt, um das aufklappbare Samsung Galaxy Z Fold2 auf Herz und Nieren zu testen.

Vom BWL-Studenten zum Lifestyle-Experten

Was hat dein Interesse geweckt, als wir dich anfragten, ob du das Fold2 testen möchtest?
Zuerst einmal bin ich ein richtiger Nerd, was sämtliche Neuheiten betrifft. Ich kann mich noch an die wirklich spannenden Zeiten auf dem Smartphone-Markt erinnern, als praktisch alle zwei Monate eine neue Innovation, ein neuartiges Design oder eine neue Idee auf den Markt kam. Ich fand das genial – es gab immer etwas Neues zu entdecken. Im Allgemeinen ist der Smartphone-Markt mittlerweile ziemlich langweilig geworden; er stagniert, und die neuen Modelle bieten alle mehr oder weniger dasselbe. Doch das Fold2 stach mir sofort ins Auge und weckte dieselbe Spannung wie damals. Ich finde es gut, dass Samsung Risiken in Kauf nimmt, um Innovationen zu schaffen

«Ich wollte schon immer im Bereich Mode und Lifestyle arbeiten, steckte aber in meinem Betriebswirtschaftsstudium fest.»

2005 hast du den privaten Blog Highsnobiety gegründet. Heute ist er eine führende Plattform für die Jugendkultur mit 150 Mitarbeitenden, 3.5 Millionen Followern auf Instagram und 8 Millionen Website-Besuchern pro Monat. Was hat dich dazu veranlasst, Highsnobiety zu gründen?
Nicht im Geringsten. 2005 war es völlig undenkbar, dass man mit einem Blog Geld verdienen kann, und schon gar nicht, dass er eine langfristige berufliche Karriere ermöglicht. Ich folgte einfach meiner Leidenschaft. Ich war jung und naiv, hatte nichts zu verlieren, und ich hatte sehr viel Glück. Ich wollte schon immer im Bereich Mode und Lifestyle arbeiten, steckte aber in meinem Betriebswirtschaftsstudium fest. Im Blog konnte ich endlich darüber schreiben, was mich wirklich interessierte. Das hat mein Leben für immer verändert.

Anfangs hast du dich auf exklusive bzw. limitierte Streetwear-Produkte, insbesondere auf Sneaker konzentriert. Wie hat sich Highsnobiety entwickelt, was waren die Meilensteine?
In der Anfangszeit waren amerikanische und japanische Streetwear und Sneakers in limitierter Auflage die Hauptthemen der Website. Dazu kam meine eher europäisch geprägte Auffassung von Mode, die hauptsächlich auf Luxusartikeln basiert. Dies führte zu unserer ganz eigenen Interpretation von Mode, ganz ohne Vorschriften. Anfangs bestand das Unternehmen einfach aus einer digitalen Publikation. Dann boten wir zusätzlich Marketing- und Kreativleistungen an. Wir spezialisierten uns und führten schliesslich auch noch einen Online-Shop und eine Marke ein. Heute verfügen wir über ein echtes Komplettangebot. Wir bieten unsere Leistungen weltweit einem fantastischen Publikum an. Dabei konzentrieren wir uns darauf, die einflussreichste junge Zielgruppe anzusprechen.

Kommen wir zum Bereich Consumer-Electronics. Welche (technischen) Innovationen haben dich geprägt? Und an welche deiner Gadgets aus der Vergangenheit erinnerst du dich am liebsten (z. B. dein erster Walkman)?
Wie gesagt war ich schon immer ein richtiger Nerd, was Neuheiten betrifft, insbesondere in den Bereichen Mode und Technik. Ich erinnere mich an meinen ersten Discman, meine erste Hi-Fi-Stereoanlage, die ich von meinem Vater geerbt hatte, meinen MiniDisc-Player, und ein echt schräges kleines Teil, mit dem man E-Mails verschicken konnte. Dazu musste man das Gerät an den Hörer eines Festnetztelefons halten. Und natürlich hatte ich alle möglichen Mobiltelefone.

Seit über zehn Jahren gab es bei Smartphones hinsichtlich der Form keine grossen Veränderungen. Was war deine erste Reaktion, als Samsung 2019 das erste faltbare Smartphone vorstellte und damit ein radikal anderes Format auf den Markt brachte?
ICH FAND ES EINFACH TOLL. Es machte mich sofort neugierig, auch weil Klapphandys in der Vergangenheit das absolut Coolste waren und ich mir immer schon gewünscht hatte, dass eines Tages wieder ein cooles Klapphandy auf den Markt kommen würde, allerdings mit der Technologie und den Funktionalitäten eines modernen Smartphones mit Touchscreen.

«Es machte mich sofort neugierig, auch weil Klapphandys in der Vergangenheit das absolut Coolste waren.»

Und was war dein erster Eindruck, nachdem du die zweite Ausgabe des Fold, also das neue Galaxy Z Fold2, ausgepackt hast?
Es erfüllte wirklich alle meine Erwartungen. Die Verarbeitung, die schwarze Oberfläche, das Format – das ist alles wirklich sehr gut gemacht. Das Display ist, besonders natürlich beim ersten Aufklappen, beeindruckend. Es bietet alles, was man erwartet – vielleicht sogar noch mehr.

Was hat dir am Fold2 am besten gefallen, was ist cool an dem Gerät?
Das Display ist unvergleichlich. Ein ganz neuartiges Erlebnis. Eine neue Art, Medien zu nutzen und sich zu informieren.

Hat es die Menschen um dich herum neugierig gemacht? Wo siehst du grosses Potenzial für das Produkt?
Ja, wenn man es aufklappt, weckt es absolut die Aufmerksamkeit der Personen in der Umgebung.

«Ich hatte es mir auch grösser vorgestellt. Doch es passt genau in die Hosentasche, das ist gut.»

Gibt es Elemente, die gewöhnungsbedürftig sind?
Sicher, bei Neuheiten muss man sich an manches immer erst gewöhnen. Zum Beispiel muss man erst lernen, wann man besser das äussere und wann das innere Display verwendet, oder wie man mehrere Apps gleichzeitig nutzt. Ich hatte es mir auch grösser vorgestellt. Doch es passt genau in die Hosentasche, das ist gut.

Es gab zwar schon ein paar Versuche in diese Richtung, aber eine echte Kultur exklusiver oder limitierter Smartphone-Ausgaben hat es nie gegeben. Weshalb ist das deiner Meinung nach so? Denkst du, das könnte sich in den kommenden Jahren ändern?
Gute Frage. Ehrlich gesagt, verstehe ich das überhaupt nicht. Diese Frage haben uns bereits mehrere Smartphone-Hersteller gestellt. Manchmal wollten sie auch, dass wir sie dabei unterstützen. Letztlich war das Dilemma immer, dass die Hersteller es nie zulassen würden, dass eine andere Marke tatsächlich eigene Zeichen setzt. Übrigens denke ich, dass Samsung in dieser Hinsicht zusammen mit Thom Browne hervorragende Arbeit geleistet hat. Nicht nur das Design, die dazu passende Uhr und das Smartphone-Gehäuse weisen die Handschrift von Thom Browne auf, sondern auch die Software. Das zeigt, dass es sich um eine echte, intensive Zusammenarbeit handelt. Mir würde es gefallen, wenn es noch viel mehr solcher Initiativen gäbe, und ich bin mir sicher, dass ich damit auch für die Käufer spreche.

Nachdem du nun Gelegenheit hattest, das Produkt zu testen, mit welcher Schlagzeile würdest du als erfahrener Redaktor deinen Bericht über das Fold2 betiteln?

«Das Fold2 von Samsung beweist, dass faltbare Smartphones definitiv Teil unserer Handy-Zukunft sind»

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